Eiger via Mittellegigrat

Es war also endlich soweit. Ich konnte es noch gar nicht richtig glauben. Als Dimitri eineinhalb Jahre zuvor zu mir sagte, das wäre unsere nächste Tour dachte ich noch er veräppelt mich. Aber ihm war es ernst und seit ich eine Doku über den Mittellegigrat gesehen hatte, habe ich davon geträumt einmal da oben zu stehen. Es war dann zwar nicht die nächste Tour aber im Jahr drauf war es soweit. Die Touren vorher (Wildstrubel, Breithorn und Allalinhorn) waren perfekt um sich zu akklimatisieren. Und nach dem Allalinhorn ging es noch am gleichen Tag weiter Richtung Grindelwald und mit der Bahn Richtung Jungfraujoch. Da es schon Nachmittag war, waren wir die einzigen die an der Station Eismeer ausstiegen. Ich war ziemlich nervös, ob ich das überhaupt schaffe? Also Klettergurt und Steigeisen an und dann noch die letzten Anweisungen von Dimitri: „Jetzt müssen wir ein wenig Gas geben, hier ist Eisschlaggefahr. “ Und los gings. Gleich am Anfang gab es eine Kletterstelle bei der ich ordentlich fluchte und schon kurz vorm aufgeben war. Aber Dimitri konnte mich damit beruhigen, dass das die Schlüsselstelle war und es klettertechnisch nicht schwieriger wird. Danach ging es mit flottem Tempo weiter. Statt der angepeilten 2 bis 2.5 h haben wir 1.5 h gebraucht und konnten so die Aussicht auf der Mittellegihütte noch etwas geniessen.

Nach einer erstaunlich geruhsamen aber viel zu kurzen Nacht ging es weiter. Ich war froh als es endlich hell wurde, denn im Schein der Stirnlampe und noch mit steifen und müden Gliedern zu klettern war nicht so ganz meins. Dann ging es aber gut voran und die Fixseile haben uns gute Dienste geleistet. Meine Angst wir würden im Stau stehen waren unbegründet, denn das Frühstück auf der Hütte gibt es in Etappen und so sind immer nur einige Gruppen gemeinsam gestartet und man kam sich nicht in die Quere.

Nach endlos erscheinenden Fixseilen waren wir dann endlich auf dem Gipfel. Geschafft! Oder doch nicht? Einerseits war ich total glücklich da oben zu stehen andererseits hatte ich gehörig Respekt vor dem Abstieg durch die Eigerlöcher. Wohl auch zu Recht den der Gipfel ist erst die halbe Tour. Im Abstieg hatte ich ordentlich mit mir zu kämpfen mich noch zu konzentrieren denn auch hier musste immer mal wieder geklettert werden. Irgendwann waren wir unten und es ging nur noch zur Mönchsjochhütte und dann weiter zum Jungfraujoch. Der letzte Teil des Weges war mir vom Vorjahr bekannt und kam mir damals endlos vor. Nach den heutigen Strapazen fand ich es aber einen Klacks und konnte endlich entspannen. An der Jungfraubahn gab es dann für uns beide erst mal ein wohlverdientes Bier und ich war stolz wie Oskar das ich das geschafft hatte und das in 7.5h. Danke Dimitri!!!

„Gallery 6 fehlt“

 

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